Die kanadische Einwanderungspolitik verdient besondere Beachtung – Kanada ist ein Mosaik der verschiedenen Kulturen und scheint das Ziel zu erreichen, an dem viele andere Länder scheitern: Ein harmonisches Zusammenleben unterschiedlicher nationaler und ethnischer Gruppen.
Kanada als klassisches Einwanderungsland
Kanada gilt als klassisches Einwanderungsland – vor allem zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert kamen große Gruppen von französischen, britischen und deutschen Einwanderern ins Land. Dies setzte sich auch in dem folgenden Jahrhundert fort: Chinesen kamen als Arbeiter nach Kanada, aber – vor allem nach dem II. Weltkrieg – auch Italiener, Portugiesen und Griechen. Ab den 1970er-Jahren zogen vor allem Gruppen aus Lateinamerika, aus der Karibik und dem pazifischen Raum hinzu.
Höchste Einwanderungsrate der Welt
Gemessen an der Bevölkerung hat Kanada heute die höchste Einwanderungsrate der Welt. Jeder sechste Kanadier wurde nicht in Kanada geboren. Dies liegt unter anderem an der Einwanderungspolitik, die es vielen Personen ermöglicht, offiziell Kanadier zu werden. Die Einwanderung wird über ein klar definiertes Programm geregelt, deren Kriterien öffentlich einsehbar sind.
Das „Skilled Worker“-Programm
Diverse Programme, wie beispielsweise das „Skilled Worker“-Programm führen dazu, dass vor allem jene Personen ins Land geholt werden, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage und der Lage am Arbeitsmarkt benötigt werden. Dabei wird jährlich eine Mindestpunktzahl festgelegt, die Einwanderer erreichen müssen. Diese setzt sich aus dem aktuellen Bildungs- und Berufsstand, sowie dem Alter und den vorhandenen Sprachkenntnissen zusammen. Wer bereits mit einem Arbeitgeber in Kanada in Kontakt ist, hat gute Chancen, in Kanada leben zu dürfen.
Einwanderung in zwei Stufen
Wer die Einwanderungskriterien erfüllt, erhält zunächst für drei Jahre eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Läuft diese Zeit ab, kann der Einbürgerungsantrag für Kanada gestellt werden. Das kanadische Einwanderungsprogramm wird weltweit als Modell betrachtet – da es flexibel, zielorientiert und transparent ist. Durch das Punktesystem kann z.B. ein niedriger Bildungsstand durch das Alter oder die Sprachkompetenz ausgeglichen werden – nur die Endpunktezahl zählt. Eine Integrationsdebatte gibt es zwar auch in Kanada, doch diese wird wesentlich sachlicher und gemäßigter geführt als in Deutschland oder Österreich. Migranten fühlen sich in Kanada willkommen – und nicht als Menschen 2. Klasse. Die Mehrheit der Kanadier sieht Einwanderung als positiv – auch wegen der niedrigen Geburtenregelung. Sprachkurse für Einwanderer werden zuhauf angeboten, allerdings müssen diese auch einen Kostenbeitrag leisten. „Erfolg durch Vielfalt“ – dieses Motto trifft nicht nur auf die kanadische Wirtschaft zu, die die Finanzkrise erstaunlich gut überstanden hat, sondern eben auch auf die Bevölkerung. Das Erfolgsmodell Kanada funktioniert, trotz – oder besser wegen – einer Einwanderungspolitik, die Menschen aus aller Welt die Chance gibt, sich ihren „kanadischen“ Traum zu erfüllen.
Imposante Geographie und Landschaftsfotos von Kanada:
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