Frühe Siedlungsspuren
Vor rund 12.000 Jahren wurde Kanada erstmals besiedelt – das Ende der letzten Eiszeit begünstigte dies. Die frühesten Spuren von Leben in Kanada fand man im westlichen Yukon. Im Laufe des 10. Jahrhunderts betraten erstmals Europäer kanadischen Boden – Skandinavier aus Island und Norwegen, die nach Kanada überschifften. Der erste namentlich bekannte Europäer war Giovanni Caboto – der Italiener landete 1497 an der Ostküste Kanadas.
Französische und britische Kolonien in Kanada
Caboto glaubte allerdings, er sei in China. In den folgenden beiden Jahrhunderten waren es Briten und Franzosen, die Kolonien in Kanada gründeten. Wie überall auf dem amerikanischen Kontinent litt die einheimische Bevölkerung darunter – und wurde zum Teil durch Krankheiten, wie beispielsweise Pocken, erheblich dezimiert. Das Interesse der englischen und französischen Kolonien galt jedoch weniger der Ausbeutung des Kontinents, als der Suche nach einer Nordwestpassage, die den Atlantischen und den Pazifischen Ozean verbinden sollte. Das Gebiet um den St. Lorenz-Strom wurde zu „Neufrankreich“, während die Briten „Neuengland“ besiedelten. Die Konflikte zwischen den verschiedenen Einwanderergruppen, vor allem den Franzosen und Engländern, flammten immer wieder auf.
Verdrängung der First Nations
Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die First Nations des Landes allerdings immer weiter verdrängt und in Reservate verfrachtet, um den europäischen Einwanderern Platz zu schaffen. 1841 tritt der „Act of Union“ in Kraft und Lower und Upper Canada sind somit vereinigt. Ab den 1850er-Jahren wird der Handel zwischen den USA und Kanada liberalisiert. 1865 wird Ottawa offiziell zur Hauptstadt Kanadas. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen und Unruhen kam es schließlich 1867 zum British North America Act, der das „Dominion of Canada“ bildete und schlussendlich ein starker Bundesstaat war, der amerikanischen Angriffen auf Kanada entgegenwirken konnte. Die Vereinigung der einzelnen Teile Kanadas mit Nova Scotia und New Brunswick zur „Dominion of Canada“ wird als Geburtsstunde Kanadas betrachtet. In den darauffolgenden Jahrzehnten wird die „Dominion“ noch erweitert: Auch die Provinzen Columbia, Saskatchewan, Alberta, Manitoba, die Prince Edward Islands und Neufundland stoßen zur kanadischen Union.
Unabhängigkeit Kanadas
1931 erreichte Kanada schließlich mit dem Statut von Westminster die Unabhängigkeit und wurde zum souveränen Staat, an dessen Spitze jedoch immer noch die Königin von Großbritannien stand. Während des II. Weltkrieges kämpfte Kanada an der Seite Großbritanniens gegen Hitler-Deutschland. 1961 wird die „Bill of Rights“, die die Grundrechte der kanadischen Bürger festschreibt, verabschiedet. In den darauffolgenden Jahren kämpft die vorwiegend französischsprachige Provinz Quebec um Unabhängigkeit. 1982 wurden durch die kanadische Verfassung die noch verbliebenen Abhängigkeiten von Großbritannien gekappt.
Wunderschöne Fotos von meiner Reise durch Kanada:
Lesenswerte Artikel über Land und Leute in Kanada: