Kanadas Provinzen

Macht von der Krone: 10 Provinzen und 3 Territorien
Kanada besteht aus zehn Provinzen und drei Territorien. Die Provinzen werden als „Gliedstaaten“ des kanadischen Bundesstaates bezeichnet – sie verfügen über ein hohes Maß an Autonomie und Selbstständigkeit. Sie verfügen gar über eigene Flaggen! Ihre Autorität und Macht beziehen sie aus der Verfassung – jener von 1867 – und damit direkt von der englischen Krone. Der Vizegouverneur fungiert in den Provinzen als Repräsentant der Krone und übernimmt überwiegend zeremonielle Aufgaben. Die Territorien sind jene Teile des Landes, die zu keiner eigenen Provinz gehören. Sie haben weitaus weniger Kompetenzen als die Provinzen.

Yukon Territory, Canada

Yukon Territory, Canada

Große Autonomie

Die Provinzen heben selbst Steuern ein, finanzieren damit ihr Bildungs- Gesundheits- und Sozialwesen und kontrollieren die Nutzung der natürlichen Ressourcen. Jede Provinz und jedes Territorium besitzt ein Einkammerparlament. Diese sind ähnlich aufgebaut wie das kanadische Unterhaus.

Der Norden: Yukon, Northwest Territories und Nunavut

Im nördlichen Gürtel des Landes liegen drei Provinzen: Yukon im Westen an der Grenze zu Alaska, die Northwest Territories in der Mitte oberhalb von Alberta und Saskatchewan und Nunavut im Osten, mit der großen Insel Baffin Island und direkt an den Hudson Bay angrenzend. Nunavut, die Northwest Territories und Yukon sind nicht Provinzen, sondern – verwaltungstechnisch gesehen – der Bundesregierung unterstellte Territorien. In den Northwest Territories liegen der größte See Kanadas, der große Bärensee mit einer Fläche von 31.328 km², und ebenso der wichtigste Fluss des Landes: Der St. Lorenz Strom, der sich über 3000 Kilometer weit erstreckt und Schiffen als Wasserstraße zwischen den Großen Seen und dem Atlantik dient. Der Norden – die Hochtäler des Yukon Territory dehnen sich aus, Bergketten, etwas begrünt, soweit das Auge reicht. An der Pazifikküste herrscht mildes Klima, im Landesinneren gibt es heiße Sommer und eiskalte Winter. Je weiter man in den Norden kommt, umso kürzer werden die Sommer.

Westkanada: British Columbia, Alberta Saskatchewan, Manitoba

Als „The West“, „Western Canada“ oder als Prärieprovinzen werden die vier Provinzen British Columbia, Alberta, Saskatchewan und Manitoba bezeichnet. In ganz Westkanada leben etwa zehn Millionen Einwohner, also nur 30% der Kanadier. Der Westen Kanadas beeindruckt durch die wilde Natur, die Stille am Yukon River oder die Fjorde und die unendlichen Weiten. Wie das heute dicht besiedelte Europa früher einmal war, so ist Kanada wohl heute – in Westkanada, auf einem Territorium von fast 3 Millionen km², leben etwa 8 Millionen Menschen.
Denn tatsächlich hat das Land mit Europa einiges gemein, nicht nur die Auswanderer kamen aus Deutschland, Irland oder England, auch das Klima ähnelt dem in Europa. Die Dimensionen in Westkanada sind allerdings etwas anders. Der nächste Supermarkt ist schon mal 50 km entfernt. Schließlich ist allein Britisch Columbia, die größte Provinz Westkanadas, knapp 1 Million km² groß – und damit fast dreimal so groß wie Deutschland. Die schönsten Nationalparks, von Bergketten unterbrochene Hochplateaus, die Rocky Mountains und einsame Pazifikstrände findet man in Westkanada – somit sind die Provinzen ideal für die erste Kanada-Reise. Als Kontrastprogramm empfiehlt sich ein Besuch der toleranten Multi-Kultistädte Vancouver und Calgary.

Die Atlantikprovinzen: Nova Scotia, Neufundland und Labrador, Prince Edward Inseln, New Brunswick

Die vier atlantischen Provinzen Kanadas vor der Ostküste des Landes sind Nova Scotia, Neufundland und Labrador, die Prince Edward Inseln und New Brunswick. Zwischen „Western Canada“ und den Atlantikprovinzen liegen die beiden Provinzen Ontario und Quebec. Aktuell sind es vor allem die beiden Provinzen Neufundland und Labrador, die die höchsten Wachstumsraten des Landes verzeichnen (über 3,0 %). Zudem hält Ostkanada auch einige spektakuläre Sehenswürdigkeiten bereit: Die Niagarafälle und den bunten Indian Summer. Aber in Kanada sind auch „leise“ Sehenswürdigkeiten zu bestaunen: Winzige Fischerdörfer an sturmumtosten Küsten, Hummerfeste und Jazzabende, einsame Lodges und Kajakfahrten auf den Flüssen Quebecs.

Eindrücke von meiner Kanadarundreise:



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