Kanada ist fast so groß wie Europa – es ist also nicht überraschend, dass das Land unterschiedliche Klimazonen, vom Polarklima im Norden bis hin zum gemäßigten Klima an der Westküste, umfasst. Diese Vielfältigkeit des kanadischen Klimas gehört allerdings auch zu den interessanten Aspekten des Landes. Der größte Teil des Landes wird von der borealen Klimazone bestimmt: Diese zeichnet sich durch lange Winter und kurze heiße Sommer aus. Die boreale Ökozone kommt ausschließlich zwischen dem 50. und dem 70. Breitengrad, nur auf der nördlichen Erdhalbkugel, vor. Teile Neufundlands, Alaskas und Norwegens gehören – wie Kanada – ebenfalls zu dieser Klimazone.
Lange Winter, kurze und heiße Sommer
Dabei sind die Winter nicht nur lang, sondern auch ziemlich kalt: Die tiefste je gemessene Temperatur in Kanada liegt bei -63 Grad Celsius – sie wurde im Territorium Yukon aufgezeichnet. Die höchste Temperatur lag hingegen bei schweißtreibenden +45 Grad Celsisus.
Maritimes Klima an der kanadischen Westküste
An der Westküste des Landes sind die Winter hingegen etwas milder. Dort herrscht maritimes Klima mit angenehmeren Temperaturen und viel Niederschlag, die vor allem der Nähe zum Ozean zu verdanken sind. An der Westküste sind aufgrund des maritimen Klimas die Jahreszeiten wesentlich deutlicher ausgeprägt als in der borealen Klimazone: In den Provinzen Québec und Ontario ist es im Sommer warm und schwül, im Winter versinken die Städte der Regionen unter einer Schneedecke. Besonders angenehm sind die Monate im Frühling und Herbst, die Temperaturen sind dann äußerst angenehm. Die Gegend um Toronto gilt als eine der wärmsten Kanadas – hier haben sich auch die meisten Kanadier angesiedelt.
Trockenheit in den Prärieprovinzen
In den Prärieprovinzen im Südosten des Landes herrscht häufig Trockenheit – vor allem in Alberta und Saskatchewan. Dies bereitet vor allem den Farmern Sorgen, das Gebiet zählt schließlich zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Regionen der Welt: In den Prärieprovinzen wird Getreide angebaut und Rinderherden werden gezüchtet.
Gemäßigtes Klima an der kanadischen Ostküste
Im Vergleich zu den restlichen Provinzen des Landes ist das Gebiet im Osten Kanadas, vor allem um die Städte Vancouver und Victoria, mild und gemäßigt. Dafür ist in Vancouver und Victoria vor allem die Kuroshio-Strömung verantwortlich, eine Oberflächen-Meeresströmung im westlichen Pazifik, die einen ähnlichen Effekt hat wie der Golfstrom im Atlantik für Europa. Im Schnitt liegen die Temperaturen in Vancouver im Sommer um 4-8 Grad Celsius höher als im Landesinneren. Allerdings regnet es in Vancouver relativ viel – an etwa 150 Tagen im Jahr ist Regen angesagt. In Victoria regnet es deutlich weniger, die Sonne scheint häufig und die Winter sind die mildesten des Landes.
Schöne Fotos von meiner Kanada-Rundreise:
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