Kanada ist seit jeher ein Einwanderungsland – auch heute noch zieht das „weite“ Land zahlreiche, unterschiedliche Menschen aus aller Herren Länder an. Dies schlägt sich natürlich auch in der Sprache Kanadas nieder: Englisch und Französisch sind die Amtssprachen des Landes, allerdings sprechen rund 20 Prozent der 34 Millionen Kanadier weder die eine, noch die andere Sprache als Muttersprache. Als Reisender kann man sich in einer der beiden Sprachen – also Englisch oder Französisch – in Kanada gut verständigen.
Englisch und Französisch als kanadische Amtssprachen
Die offizielle Zweisprachigkeit ist sowohl in der „Kanadischen Charta der Rechte und Freiheiten“, als auch im Amtssprachengesetz festgeschrieben. In allen Institutionen des Bundes sind sowohl Englisch als auch Französisch festgeschrieben und gleichberechtigt. In allen Provinzen und Territorien Kanadas wird den sprachlichen Minderheiten Schulunterricht in der eigenen Sprache garantiert. Während Englisch von rund 60 Prozent der Kanadier als Muttersprache gesprochen wird, sind 24 Prozent französischsprachig. Knapp 99 Prozent sprechen – als Erst- oder Zweitsprache – Englisch oder Französisch.
Französischsprachige leben in Québec
Der größte Teil der französischsprachigen Kanadier, rund 85 Prozent, lebt in Quebec. Bedeutende frankophone Gruppen gibt es allerdings auch in Alberta, Ontario, in Manitoba und in New Brunswick.
First Nations und ihre Sprachen
Neben den französisch- oder englischsprechenden Nachkommen der europäischen Einwanderer, gibt es in Kanada auch Ureinwohner, die sogenannten „First Nations“. Die Ureinwohner Kanadas kamen vermutlich zwischen 50.000 und 10.000 v.Chr. über die Beringstraße nach Kanada.
Heute leben insgesamt etwa 700.000 Angehörige der First Nations in Kanada – sie teilen sich auf etwa 600 unterschiedliche Gruppen auf, die etwa zehn verschiedene Sprachen sprechen. Die größte Gruppe der First Nations sind die Indianer, die erst im Laufe der 1980er-Jahre ihre Landansprüche einklagen konnten. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurden sie von der kanadischen Regierung in Reservate verfrachtet.
Die Nachfahren der ersten Siedler und Pelzhändler Kanadas, die Verbindungen mit indianischen Frauen eingegangen sind, werden als Métis bezeichnet – diese zweite Gruppe der „First Nations“ ist etwa 400.000 Personen stark.
Eine dritte Gruppe der Indigenen in Kanada sind die Inuit, die etwa um 3000 v.Chr. nach Kanada gelangten. Sie leben heute vorwiegend in den Nordwest-Territorien. 1999 gründeten die Inuit ihr erstes eigenes Territorium: Nunavut. Dort wird vorwiegend Inuktitut gesprochen. Diese Sprache, die von etwa 50.000 Inuit gesprochen wird, ist dort Mehrheitssprache – und somit neben Englisch und Französisch auch Amtssprache.
Chinesisch, Deutsch und Spanisch: Die Sprachen der Migranten
Neben den Sprachen der First Nations, sind auch Sprachen der Einwanderer vertreten, die hauptsächlich in den vergangenen Jahrzehnten nach Kanada einwanderten. Dabei ist Chinesisch mit über einer Million Sprechern die am weitesten verbreitet Sprache. Daneben wird in Kanada auch Deutsch gesprochen (etwa 500.000 Sprecher), Panjabi (etwa 400.000 Sprecher) und Spanisch (etwa 350.000 Sprecher).
Schöne Fotos von meiner Kanada-Rundreise:
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