In Kanada ist alles ein wenig größer – das Land ist fast so groß wie die gesamte EU. Und wie sieht es mit der Wirtschaftskraft des zweitgrößten Landes der Erde aus? Das Land der Superlative gehört auch zu den wirtschaftlichen Schwergewichten: Kanada ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Gemessen am BIP liegt es im Welt-BIP-Ranking auf dem 11. Platz, im Human Development Index, der auch nichtwirtschaftliche Faktoren und Lebensqualität misst, liegt Kanada auf Platz 4. Wie in allen westlichen Ländern dominiert auch in Kanada inzwischen der Dienstleistungssektor die Wirtschaftsstruktur, allerdings weist Kanada auch einen starken Primärsektor auf, denn unter Eis, Seen und Wald lagern wertvolle Rohstoffe. Die Kanadier ruhen sich allerdings nicht auf ihrem Reichtum aus: Sie fördern alternative Energien wie Wasserkraft, holen dank einer intelligenten Einwanderungsstrategie die klugen Köpfe ins Land und setzen auf Erfolg durch Vielfalt.
Wertvolle Rohstoffe: Gold, Kupfer, Öl, Gas und endlose Wälder
Kanada hat bei einigen Rohstoffen die Nase vorne: Das Land ist der weltweit größte Produzent von Uran, Zink, Kadmium, Kaliumcarbonat und Nickel. Zudem steht Kanada beim Abbau von Blei, Aluminium, Titan und Gold an dritter Stelle. Der größte Teil der Rohstoffe wird exportiert, vor allem in die USA. Auch die Forstwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftszweig des Primärsektors, die unendlichen Wälder Kanadas sind ein wertvolles Rohstoffpotenzial. Auch Erdöl und Erdgas kommen in Kanada zuhauf vor, deshalb gehört Kanada zu den wenigen westlichen Ländern, die ihren Energieüberschuss exportieren.
Kanada verfügt mit den Athabasca-Ölsanden, die im Norden der Provinz Alberta liegen, über die weltweit zweitgrößten Erdöl-Reserven der Welt. Nur Saudi-Arabien hält noch mehr von dem wertvollen Energielieferanten.
Wichtiger Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse
Kanada ist auch ein weltweit wichtiger Exporteur von landwirtschaftlichen Erzeugnissen: Vor allem Ölsaaten, Getreide und Fleisch werden in aller Herren Länder verkauft. Die Betriebe sind hochtechnisiert – im Westen erreichen sie im Schnitt eine Fläche von 3000 Hektar. Auch der Pazifik und der Atlantik bieten reichlich: Die Fischereiwirtschaft ist auch heute noch wichtig, die Neufundlandbank gehört zu den ertragreichsten Fischgründen überhaupt. Die größten Erträge gibt es in der Provinz Nova Scotia.
Ontario und Québec: Dort siedeln die meisten Industriebetriebe
In den Provinzen Ontario Québec siedeln etwa drei Viertel aller Industriebetriebe. Eine wesentliche Rolle spielen die Automobilindustrie, der Flugzeugbau, die Metallindustrie und zunehmend auch der Hochtechnologie-Sektor.
Drei Viertel aller Kanadier arbeiten im Dienstleistungssektor
Im tertiären Sektor, dem Dienstleistungssektor, arbeiten etwa zwei Drittel aller Kanadier. Der Groß- und Einzelhandel ist dabei wichtigster Arbeitgeber, es folgen das Finanzwesen, Bildung und Gesundheit, die Informationstechnik, die Unterhaltungsbranche und der Tourismus. Die größten Unternehmen des Landes sind im Banken-, Versicherungs- und Finanzsektor tätig. Die Royal Bank of Canada ist mit einem Umsatz von 44 Mrd. US-Dollar das größte Unternehmen des Landes, gefolgt von Manulife Financial und Scotiabank. Das Finanzzentrum Kanadas konzentriert sich vor allem auf Toronto. Die Banken des Landes gelten als die stabilsten der Welt.
Traumhafte Fotos von meiner Reise durch Kanada:
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