Zwischen der Provinz Alberta und den Nordwest-Territorien, ungefähr in der Mitte des Landes, liegt der Wood Buffalo Nationalpark. Mit knapp 45.000 Quadratkilometern an Wäldern, Seen, Sümpfen und salzhaltigen Ebenen ist er der größte Nationalpark Kanadas – und etwa so groß wie die Schweiz. Er wurde bereits 1922 gegründet und ist Mitte der 80er-Jahre in die Liste des UNESCO Weltnaturerbes aufgenommen worden. Unberührte, wilde Natur und Einsamkeit – der Park wird nur von relativ wenigen Touristen besucht. Wer auf der Suche nach Natur pur ist und keiner Menschenseele begegnen möchte, ist im Wood Buffalo Nationalpark genau richtig.
Einsamkeit, wilde und ursprüngliche Landschaft
Im Osten wird der Wood Buffalo Nationalpark durch die Flussläufe des Athabasca River und des Slave River begrenzt. Außerdem fließt der Peace River von Westen nach Osten durch das geschützte Gebiet. Alle drei Flüsse bilden ein Flussdelta – zahlreiche Bäche, Seen und Sümpfe charakterisieren die Landschaft, die zu den größten Frischwasserdeltas Kanadas gehört. Nadelholz und Mischwälder bedecken endlose Flächen der Gegend. Die Kleinstadt Forth Smith liegt oberhalb des Slave Rivers im geschützten Gebiet – der Ort wird auch als „Tor zum Norden“ bezeichnet.
Weite Salzebenen und das „Tor zum Norden“
Südwestlich davon erstreckt sich das wichtigste Gipskarstgebiet Nordamerikas, das durch ein weitverzweigtes Netz unterirdischer Flüsse, Dolinen und hunderte von Höhlen gekennzeichnet wird. Bereits zusammengefallene Höhlen haben Sinklöcher entstehen lassen – das atemberaubendste ist zum „Pine Lake“ geworden, ein See, der etwa 50 Kilometer südlich von Forth Smith liegt. Weite Salzebenen, die „Salt Plains“, bedecken den Nordosten des Wood Buffalo Nationalparks. Dort gedeihen lauter unterschiedliche Sumpf- und Präriepflanzen. Auch in den Nadel- und Mischwäldern fühlen sich, neben den obligatorischen Bäumen, zahlreiche Pflanzen wohl – der Park zählt hinsichtlich der Pflanzen zu den artenreichsten Ökosystemen Nordamerikas.
Wood Buffalo ist die Heimat der Waldbisons und Schreikraniche
Einst wurde der Park gegründet, um die vom Aussterben bedrohten Schreikraniche und die letzten Waldbisons der Erde zu schützen. Diese Ziel wurde erreicht: Heute leben im Wood Buffalo rund 6.000 Waldbisons – sie bilden damit die weltweit größte Gruppe frei lebender Bisons. Mit etwas Glück und Aufmerksamkeit können Besucher allerdings noch viel mehr Tierarten bestaunen: beispielsweise Elche, Luchse, Wölfe, Schwarzbären, Grizzlys, arktische Füchse oder die edlen Weißkopfseeadler.
Ausflüge in den Nationalpark
Das ideale Base-Camp und perfekter Ausgangspunkt für Streifzüge durch den Wood Buffalo Nationalpark ist entweder Fort Chipewyan oder die beschauliche Kleinstadt Fort Smith. Diese ist mit dem Auto über den Hay River auf einer Abzweigung des Mackenzie Highway erreichbar. Wer mit dem Flugzeug anreisen möchte, steuert am besten den Flughafen in Edmonton oder in Yellowknife an. In Fort Smith befindet sich auch das Visitor Center des Nationalparks, wo Ranger Auskunft geben.
Besonders sehenswert sind die Salt Plaines, die von einer Aussichtsplattform aus bestaunt werden können. Auch eine Salt River Wanderung ist ein Erlebnis für sich. Wer gerne echte Buffalos sehen möchte, hat am Pine Lake gute Chancen, diesen Traum zu verwirklichen. Außerdem ist die Abendstimmung am See wunderbar! Der Nationalpark stellt auch Campingplätze bereit.
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